Costa Rica – Überlaufen und kostspielig
Nach der Besteigung Volcan Barús war es Zeit, Panama den Rücken zu kehren. Die Grenze zum Nachbarn Costa Rica war nur einen Katzensprung entfernt. Auf gehts!
San José
Der Unterschied zu Panama machte sich direkt nach dem Grenzübergang bemerkbar. Wir fuhren stundenlang quasi durch den Dschungel. Grün und noch mehr grün. Soweit das Auge reichte. Die wirtschaftliche Lage schien mir sehr ähnlich zu sein. Man merkte über die gesamte Strecke bis San José, dass man hier den Umweltschutz ernst nahm. Zumindest waren keine verdreckten Straßen oder Flüsse zu sehen.
Nach etwa sechs Stunden kam der Bus im TicaBus Terminal in San José an. Von dort aus war es nur eine halbe Stunde zu Fuß bis zur Unterkunft Costa Rica Backpackers.
Obwohl ich alleine reiste, traf ich bisher an jedem Standort neue Leute, mit denen ich mich befreundete und gemeinsame Unternehmungen plante. Im Costa Rica Backpackers war es zwar supergemütlich und ich traf auch paar interessante Leute. Jedoch war hier jede Nation überwiegend unter sich und keiner wollte sich so richtig mit den anderen austauschen.
Mein erster Eindruck vom Land war, dass hier fast nur US Amerikaner Urlaub machten. Tatsächlich soll Costa Rica für US Amerikaner wie Mallorca für Deutsche sein. Das Land war so sehr von US Amerikanerin überlaufen, dass sich der gesamte Markt auf diese Urlauber anpasste. Angefangen mit sämtlichen Fast Food Ketten bis hin zu Einkaufsläden wie Walmart. Viele Läden verzichteten teilweise bei der Kennzeichnung der Waren auf die eigene Währung und bevorzugten stattdessen den US-Dollar.
Die Stadt selber war für mich so wie jede beliebige Großstadt. Viel interessanter fand ich die wenigen Menschen, die ich hier kennenlernen durfte. Einen 40-jährigen Japaner, der in der Heimat seine Arbeit hingeschmissen hatte, um endlich das Leben zu genießen. Man fühlt sich wie eine seelenlose Maschine, sagte er mir. Jeder Tag lief strikt nach Plan. Aufstehen, Essen, fast den ganzen Tag arbeiten (~70 Stundenwoche) und wieder Schlafen. Und das Tag für Tag. Er konnte und wollte nicht mehr. Sein zukünftiger Plan war es, die Welt zu sehen und danach irgendwo in Südostasien ein Gasthaus zu eröffnen.
Dann war da noch der 55-jährige US-Amerikaner, der seitdem seine Frau und sein Sohn im jungen Alter gestorben waren, sein Leben der Jazz Musik gewidmet hatte. Mein Sohn träumte schon immer von der großen weiten Welt, die er durch seinen frühen Tod selber nicht sehen und genießen konnte, sagte er mir. Er bereiste nun deswegen die ganze Welt. Für seinen Sohn und sicherlich auch, um den Schmerz einigermaßen besser zu verarbeiten.
Cartago
Cartago wurde im Jahre 1563 als erste spanische Siedlung in Costa Rica gegründet. Die heute eher ruhige und unbeachtete Stadt war sogar mal die Hauptstadt Costa Ricas. Die Stadt bietet seinen Besuchern neben der Kirchenruine St. Jakobus noch die Wallfahrtskirche Basilika Nuestra Señora de los Ángeles. Aus San Jose ist die Stadt in etwa einer Stunde zu erreichen. Als Tagesausflug lohnt sich der Besuch allemal.
La Fortuna
Viele Reiseführer schwärmten von La Fortuna. Das Highlight: die Tour am Volcán Arenal. Jedoch war es nicht mein Highlight. Ein Vulkan wie jeder andere, der von ein bisschen Grün umgeben war. Die Zeit und das Geld hätte ich mir sparen können.
In unmittelbarer Nähe befanden sich die frei zugänglichen Warmwasser-Quellen. Falls man sowieso die Vulkan-Tour machen möchte, kann man vom Park aus die vier Kilometer bis zu den Quellen laufen. Eine relativ kleine Quelle, die mit der relativ starken Strömung für etwas Wohlbefinden sorgt. Eine ganz klare Empfehlung. Man sollte nur schauen, dass man nicht direkt am Eingang bleibt, sondern etwas tiefer in den Wald hinein geht. Dort findet man schönere und ruhigere Plätzchen.
Samara
Zurück an die Pazifikküste. Diesmal ging die Reise nach Samara. Mein ursprünglicher Plan war es, nach Tamarindo zu reisen. Da ich aber von vielen Einheimischen davor gewarnt wurde, dass die Gegend zu touristisch sei, änderte ich mein Reiseziel. Samara war klein, sehr klein aber nicht unbedingt weniger touristisch. Einige Tage am Strand und am Pool vergingen wie im Flug.