Granada – La Grand Sultana
Als die Zeit sich auf der Insel Ometepe dem Ende zu neigte, musste ich mir Gedanken machen, ob ich weiter nördlich reise oder mich nur in der Nähe des Nicaraguasees aufhalte. Wie das meistens so ist, war es auch diesmal eine kurzfristige Entscheidung. So fuhr ich also entlang des Nicaraguasees bis nach Granada.
Adios Ometepe – ¡Buenos días Granada!
Am Busbahnhof in Rivas angekommen musste ich mich von einem Teil meiner bisherigen Begleiter trennen. Lorene und Giuliana wollten nämlich wieder zurück nach Costa Rica. Die gemeinsame Zeit auf Ometepe hatte so seine Hochs und Tiefs, aber unterm Strich war es eine tolle Zeit mit der Truppe. Auch wenn man sich erst seit einigen Tagen kannte, war die Trennung schon etwas traurig. Joel, Esmee und ich dagegen wollten noch eine Zeit lang in Nicaragua bleiben. So stand ich mit Joel vor dem bereits überfüllten Bus. Unser Gepäck wurde ordentlich verstaut, wir zahlten den doppelten Preis und stiegen schließlich in den Bus ein.
Heiß war es. Schulter an Schulter. Schenkel an Schenkel. Die warm feuchte, an einen heißen Saunagang erinnernde Luft, füllte die Lungen. Ob sich die Einheimischen wunderten, warum ich so viel schwitze, dachte ich mir und wünschte mir in dem Augenblick ein Handtuch und eine frische Brise. Nach gefühlten 45 Minuten bewegte sich endlich der Bus und der Fahrtwind sorgte für die lang erwartete Frische.
Seit den letzten Unruhen wurde die Polizei-Präsenz deutlich gesteigert, hieß es. Dies bemerkte man an den häufigen Kontrollen an diversen Checkpoints. Ohne erwähnenswerte Vorkommnisse kamen wir in Granada an.
Granada – Die Ikone der Kolonialzeit
Als der Bus mitten auf der Brücke, direkt am lokalen Markt anhielt, stiegen wir nach der stundenlangen Fahrt endlich aus dem Bus. Mitten im Trubel trennte ich mich von Joel und Esmee und setzte meine Reise alleine fort.
Planlos durch die Stadt schlendern, das kann ich. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich bisher so die schönsten Momente verbracht und die interessantesten Menschen getroffen. Eine gewisse planlose Dynamik gemischt mit Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt anschauen möchte, ergibt eine tolle Mischung.
Granada ist die älteste Kolonialstadt in Nicaragua, die auch La Gran Sultana genannt wird. Neben den vielen Kirchen und dem lokalen Markt, lohnt sich der Besuch des Centro Turístico. Der dortige Sandstrand des Nicaraguasees lohnte sich zwar nicht unbedingt zum Baden, jedoch war der Genuss in den Restaurants und die Möglichkeit zu Picknicken ein Genuss für die Augen. Was für ein Genuss!
Der alte Bahnhof
Der heute stillgelegte Bahnhof im Westen der Stadt wurde 1882 gebaut. Im Jahre 1912 wurde er durch die US Marine renoviert. Ein letztes Mal dann von den Spaniern, bevor der gesamte Zugverkehr im ganzen Land für immer stillgelegt wurde. Ende 1993 befahl Präsident Violeta Chamorro die Verschrottung der Schienen und Züge im ganzen Land.
Wenn man heute freundlich bittet, darf man den abgeschlossenen Bereich betreten. Neben Schulen befinden sich dort Werkstätte im hinteren Bereich des Bahnhofs.
Dies und das
Ich versuche auf meinen Reisen immer die schönsten Augenblicke einzufangen und diese hier in meinem Blog darzustellen. Es ist klar, dass ich vorrangig die positiven Sachen hervorhebe und die eher negativen Versuche auszublenden. Ich denke, dass das völlig normal ist, jedoch gibt es Sachen, die muss man unbedingt erwähnen und auf Bildern zeigen. Das ist bei mir der Umweltschutz. Der menschgemachte Schaden an der Umwelt.