Toamasina: Die letzten Tage auf Madagaskar
Nach fünf Wochen müssen nun letzte Besorgungen gemacht werden. Die letzten Tage auf der Insel Madagaskar verbringe ich an der Ostküste in Toamasina.
Sambava
Tag 30 – 30.11.16
Vielleicht gibt es noch mehr Geld
Ein Mann, ein Wort. A promise is a promise. Söz sözdür. Egal in welcher Sprache, egal in welchem Kulturkreis man sich bewegt, mit solchen Worten baut man ein gewisses Vertrauen auf. Man verhandelt, man hat eine beidseitige Zustimmung und schlägt ein und besiegelt die Vereinbarung. Normalerweise …
Am Abend zuvor hatte ich nach einer kleinen und fröhlichen Runde einige Leute befragt, wie ich denn am besten zum Flughafen in Sambava komme. Mir war eine garantierte Ankunft wichtig, denn der Inlandflug war meine einzige Möglichkeit rechtzeitig in Toamasina anzukommen. Einer der Anwesenden kannte einen Taxi-Fahrer, der für einen Spezial-Tarif fahren würde. Telefonisch wurde mir ein Fahrpreis in Höhe von 50.000 Ariary zugesichert, was im Vergleich zur normalen Taxi-Brousse-Fahrt deutlich höher ist.
Am Morgen kam dann die unschöne Überraschung. Plötzliche waren die 50.000 Ariary zu wenig. Für 60.000 würde der Fahrer nonstop bis zum Flughafen fahren und keinen anderen während der Fahrt ins Fahrzeug lassen. Für 50.000 wäre dies nicht möglich und ihm fiel noch ein, dass er einen weiteren Kunden mitnehmen muss. Am Ende konnte ich ihn doch davon überzeugen, für 50.000 zu fahren. Ich musste aber akzeptieren, dass während der Fahrt jeder ohne Großgepäck ins Fahrzeug gelassen wurde. Scheiß drauf, dachte ich mir. Hauptsache ich würde pünktlich am Flughafen ankommen.
Auf die Minute genau kamen wir am Flughafen an. Nachdem mein Gepäck und ich selber gewogen wurden, durften wir alsbald in den Flieger steigen. Nach etwa einer Stunde endete auch schon der Kurzflug.
Toamasina / Tamatave
Tag 30 .. 32 – 30.11.16 .. 02.12.16
Die letzten Besorgungen
Gleich nach der Landung in Toamasina fand ich das Paradies unterm Palmenhimmel. Etwas außerhalb gelegen, weit weg vom Zentrum und dessen Partymeilen, liegt das Hotel Marotia.
Tomasina ist eine der größten, wenn nicht sogar die größte Hafenstadt Madagaskars. Diese Stadt bietet einfach alles, was das Herz begehrt. Als letzte Station zum Einkaufen, lecker Essen und Feiern ist sie perfekt geeignet.
Auf dem Bazar Be dem größten Markt findet man Gewürze in Hülle und Fülle. Falls man so wie ich noch diverse Früchte besorgen will, wird man in Bazar Kelly, dem kleineren Markt, fündig.
Nachdem ich meine diversen Gewürze besorgt hatte, hatte ich das Bedürfnis mir was Gutes zu tun und ging deshalb in das Supermarkt Shoprite. Am Eingang musste ich meine Tüten und meinen Rucksack abgeben. Später bemerkte ich, dass man mir hier diverse Gewürze aus der Tüte geklaut hatte. Sehr ärgerlich so etwas. Ärgern hilft aber nicht viel. Also musste ich die fehlenden Sachen erneut kaufen.
Heimreise nach Deutschland
Tag 33 .. 34 – 03.12.16 .. 04.12.16
Schnell nach Tana
Vormittags um 11 Uhr nahm ich den Taxi-Brousse nach Antananarivo. Mein Plan war es direkt nach der Ankunft zum Flughafen Ivato zu fahren, um nicht erneut Zeit in der Hauptstadt zu verbringen. Leider dauerte die Fahrt nicht wie erwartet acht Stunden, sondern zehn Stunden und ich wusste leider nicht, ob ich um diese späte Uhrzeit noch einen Taxi-Be zum Flughafen bekommen würde.
Also fragte ich im Taxi-Brousse einen der Fahrgäste vor mir, ob er Englisch kann. Da stellten wir schnell fest, dass wir uns schon mal begegnet sind. Der Mann hieß Emile. Ich traf ihn etwa 3 Wochen zuvor in Tana vor dem alten Bahnhof. Ich war an dem Tag auf dem Weg nach Mahajanga und fragte ihn auf der Straße, wie ich zum Taxi-Brousse-Bahnhof komme. Genau dieser Typ saß nun mit mir im selben Taxi-Brousse und half mir ein weiters Mal. Erstaunlich, wie viel Glück man manchmal hat.
Emile brachte mich zum Adema Shuttle-Bus, dessen Startpunkt sich am Bahnhof befindet, an jenem Bahnhof, an dem ich Emile drei Wochen zuvor zum ersten Mal getroffen hatte.
Fehlendes Ausfuhrzertifikat für Obst
Eine fünfwöchige Reise ging mit diesem Tag zu Ende. Eine tolle Reise quer durch Madagaskar mit vielen neuen Bekanntschaften und sehr vielen Höhepunkten neigte sich dem Ende zu.
Am Flughafen angekommen, wog ich mein Gepäck sicherheitshalber auf der öffentlichen Waage. Hier stellte ich schnell fest, dass ich meine 23 kg leicht überschritten hatte. Nach einer kleinen Gewichtsverlagerung in das Handgepäck brachte ich dies in Ordnung und gab meine zwei Gepäckstücke ab.
Direkt nach der Abgabe begab ich mich wie gewohnt zum Gate und wartete dort auf das Boarding. Nach einer Weile kam eine Beamtin auf mich zu und bat mich ihr zu folgen. Hmm, was denn nu, dachte ich mir. Ein Beamter kontrollierte die Gepäckstücke und bat mich meinen Koffer mit den verschiedenen Leckereien zu öffnen. Er fragte mich, ob ich ein Ausfuhrzertifikat für Obst habe. Denn ohne so ein Zertifikat dürfe man nichts exportieren. Tatsächlich war das wohl so. Man muss sich am Flughafen eine Bescheinigung vom Phytosanitären holen.
Nun stand ich da. Was kann ich denn machen, fragte ich ihn. Der Beamte nahm meinen Pass und ging zur Kontrolle in seine kleine Hütte. Als ich dort vor ihm stand, sagte er mir: “You have a problem.”. Oh man, dachte ich mir. Was kommt denn nun am letzten Tag auf mich zu? Ich fragte ihn, was ich denn machen könne. Daraufhin rieb er Zeigefinger und Daumen aneinander. Er wollte Geld sehen. Ich hatte zwar noch Geld, wollte ihm aber nichts geben. Da ich noch eine Packung Kekse hatte, bot ich ihm einen Keks an. Er schaute mich verwundert an. Ich versicherte ihm, dass ich mein letztes Geld im Taxi gelassen habe und flunkerte damit etwas. Am Ende ging alles gut aus. Ich durfte wieder zum Gate und meine Leckereien durfte ich behalten. Puhh…!
Danke Madagaskar für die schöne Zeit!