Ankunft in Uganda, der Perle von Afrika
Shikamoo Afrika! Nach etwa 22 Stunden und einem Zwischenstopp in Dubai bin ich in Uganda angekommen. Das Abenteuer Afrika beginnt nun ein zweites mal…
Die Anreise
Pünktlich um 14:35 Uhr startete am 15.11.14 die Boeing 777-300ER der Emirates Airline mit dem Ziel Dubai International Airport. Die knapp 6,5 Stunden im Flieger waren trotz der guten Sitze und der ausreichenden Beinfreiheit relativ anstrengend. Ansonsten waren das Essen, der Service und die Unterhaltung an Bord einfach nur perfekt. Diese machten den anstrengenden Flug etwas erträglicher. In Dubai angekommen, hätte ich eigentlich bis zum nächsten Morgen am Terminal warten müssen. Denn der Weiterflug nach Entebbe war erst am nächsten Tag um 8:30 Uhr möglich. Glücklicherweise bietet Emirates ihren Kunden Dubai-Connect an. Damit erhalten alle Passagiere, die mindestens acht Stunden in Dubai warten müssen, einen kostenlosen Aufenthalt in einem Hotel. Glück gehabt! Nach meiner Ankunft dauerte es ca. eine Stunde bis ich mit allen Kontrollen fertig war. Nebenbei erwähnt, der Flughafen in Dubai ist einfach nur atemberaubend. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen. Als nächstes wollte ich zu meinem Shuttle-Bus, der mich zum Arabian Night Hotel bringen sollte. Die Leute, die ich fragte wussten nicht richtig Bescheid und schickten mich hin und her. Man könnte das ganze etwas besser ausschildern!
Um ca. 2 Uhr Ortszeit kam ich dann schließlich im Hotel an. Nach 3,5 Stunden rumwälzen und ohne eine Sekunde schlaf stand ich um 5:30 wieder auf den Beinen. Denn weitere Gäste, die nach mir ankamen und nicht in der Lage waren die Türen leise zu schließen, raubten mir den Schlaf. Um 6 Uhr ging es dann wieder zurück zum Flughafen. Um 8:30 Uhr startete der Airbus A330-200 mit dem Ziel Entebbe International Airport. Knapp 5,5 Stunden später landete ich um 13:00 Uhr Ortszeit endlich in Entebbe. Beim Landen fiel mir auf, dass sich direkt an der Landebahn kleine Häuschen befanden. Direkt hinterm Zaun spielten kleine Kinder und einige Frauen waren gerade am kochen. Erstaunlich, wie man bei dem Lärm hier leben kann. Ich könnte es jedenfalls nicht.
Wegen der Ebolakrise ist aktuell eine schriftliche Ebola-Kontrolle erforderlich. Hierbei müssen alle Passagiere ein Gesundheitsformular ausfüllen. Bei verdächtigen Angaben erfolgt im nächsten Schritt eine ausführliche ärztliche Untersuchung und die Einreise wird möglicherweise verhindert. Im ersten Schritt werden von maskierten Personen Desinfektionsmittel angeboten, womit sich alle Passagiere die Hände desinfizieren müssen. Ob das wirklich bei Ebola hilft? Ich weiß es nicht… Im zweiten Schritt wird das zuvor ausgefüllte Formular begutachtet und eine Fiebermessung an der Stirn durchgeführt.
Nach bestandener Ebola-Prüfung ging es zunächst zum Visa-Schalter. Da ich nach Uganda, weiter nach Ruanda reisen will, besorgte ich mir das East Africa Borderless Visa für 100$. Leider gilt das Visum nur für Uganda, Ruanda und Kenia. Für meine Einreise nach Tansania werde ich an der Grenze ein weiteres Visum besorgen müssen.
Entebbe
Tag 1 – 16.11.14
Vor dem Verlassen des Flughafens war ein kurzer Stopp am Geldautomaten erforderlich, denn ich brauchte noch eine lokale Prepaid-Karte, die ich direkt neben dem Geldautomaten erhielt. Ich entschied mich für das Netz von MTN. Leider war die Verkäuferin etwas überfordert und brauchte etwa 15 min für die Aktivierung. Das nächste Problem war das fehlende Werkzeug zum schneiden der Karte. Im gesamten Flughafen existierte nur eine Person mit so einem Werkzeug und genau die Person konnte nicht gefunden werden. Dieser ganze Vorgang dauerte weitere 15 min. Eigentlich wollte ich schon los, aber das wäre zu schön gewesen. Mir fehlten, die APN Einstellungen, ohne die ich nicht surfen konnte. Diese hätte ich als SMS erwartet, was normalerweise üblich ist. Jedenfalls ist das in anderen Ländern so üblich. Ein Typ der neben der Verkäuferin stand, bot mir diese für 3$ an. Ich so: What? Are you kidding me?
Mir fiel plötzlich ein, dass ich mir diese in Deutschland notiert hatte. Grinsend nahm ich mein Handy zurück und erledigte es selber. Den enttäuschten Typen angrinsend verließ ich den Flughafen.
Raus aus dem Flughafen ging es dann zu Fuß Richtung Innenstadt, die knapp 6km vom Flughafen entfernt liegt. Unterwegs wurde ich gefühlte 100 mal gefragt, ob ich mit dem Bodaboda fahren will. Die Fahrer staunten nicht schlecht, als ich Ihnen sagte, dass ich bis Entebbe City laufen will. Ein Ugander wird mir später erzählen, dass man hier ungern so “lange” Strecken läuft. Na ja…
Unterwegs begegnete ich vielen netten Menschen. Zuerst traf ich Jino und Ronni, die das Grün auf dem Flughafengelände kürzten, um damit ihre Kühe füttern zu können. Der Verkauf von Milch war laut Jino ihre einzige Möglichkeit Geld zu verdienen.
Ein wenig später begegnete ich Apollon, der bei der Luftwaffe tätig war und mich einen Teil meiner Strecke begleitete. Er erzählte mir, dass er jahrelang in Mogadishu stationiert war und nun wieder froh ist hier zu sein. Er erzählte mir wie schwer es hier ist über die Runden zu kommen. Soldaten, Lehrer oder auch Ärzte haben hier öfters einen zweiten oder sogar einen dritten Job. Respekt!
Als erste Unterkunft wählte ich das Entebbe Backpackers Hostel. Ich nahm mir ein Bett im Dormitory und lernte hier zwei Inder, eine Taiwanesin und einen Deutschen kennen.
Entebbe Botanical Garden
Nach dem Check-in und einer kurzen Verschnaufpause machte ich mich mit einem Bodaboda auf den Weg zum Entebbe Botanical Garden. Am Eingang lernte ich den Günther aus Kassel kennen, mit dem ich durch den Garten ging. Leider enttäuschte uns beide der Garten sehr. Denn der am Ufer des Victoria-Sees liegende Botansiche Garten sollte seinen Besuchern eine immense Vielfalt an verschiedenen Vogelarten und eine großartige Pflanzenwelt anbieten. Genau das hat hier gefehlt.
Jesus lebt
Später gingen wir zusammen zum Marktplatz und suchten uns etwas zum Abendessen. Im ersten Laden sah eine ältere Frau mich schockiert an und flüsterte ihrer Tochter etwas zu. Die Tochter übersetze und sagte mir, dass ich ihrer Meinung nach Jesus sehr ähnlich sehe. Ich war im ersten Moment nicht sicher, ob das nur ein Spaß ist, den ich nicht verstehe. Sie meinte es aber sehr ernst! Ähm ja… Ich garantierte der Frau, dass ich definitiv nicht Jesus bin!
Wir gingen weiter und holten uns am Straßenrand Rolex und dazu Nkoko. Das Essen war richtig lecker.
Der Abend
Nach einer wohlverdienten kalten Dusche chillte ich mit Ting und Günther in der Lobby. Wir sprachen u.a. über die aktuelle Lage in Uganda. Günther erzählte mir wie schlecht man hier mit Ressourcen umgeht. Ich konnte das alles nachvollziehen und gewisse Sachen habe ich sogar selber beobachtet.
Bevor ich zu Bett ging unterhielt ich mich mit den Indern aus Delhi und zwei Frauen aus Tschechien. Hannah, die eigentlich ihre Zeit in D.R. Kongo verbringt, machte mit ihrer Mutter einen Kurzurlaub in Uganda. Das Gespräch mit allen war sehr unterhaltsam und war somit ein idealer Abschluss des ersten Tages.
Tag 2 – 17.11.14
Die gestrige Unterhaltung hat so lange gedauert, dass mir das Aufstehen schwer fiel. Mal abgesehen davon war das Schlafen trotz Ohrstöpsel nicht einfach, denn einer der beiden Inder sägte die ganze Nacht den halben Urwald ab. Schlimmer als Faycal (insider)!
Der heutige Tag sollte eigentlich mit dem Besuch des Uganda Wildlife Education Centre beginnen. Da Günther und Hannah bereits dort waren, rieten sie mir davon ab. So entschied ich mich den ganzen Tag im Fischerdorf zu verbringen. Bevor ich mich auf den Weg machte, frühstückte ich mit einer Orange, etwas Brot und Wasser. Klingt wenig, war aber völlig ausreichend.
Kasenyi Landing Site
Das Fischerdorf Kasenyi, das zu Fuß aus Entebbe in ca. 2,5 Stunden zu erreichen ist, bietet seinen Besuchern die Einsicht in das Leben der Fischer dieser Region.
Nette Begrüßungsfloskeln und Angebote von Bodaboda Fahrern begleiteten mich den ganzen Weg bis Abiyata Ababiri. Bevor ich in die Kasenyi Road einbog verschnaufte ich kurz am Ufer des Victoriasees. Erstaunlicherweise schwimmten hier trotz Bilharziose sehr viele Kinder im See.
Auf der Kasenyi Road begrüßten mich schon bald die ersten Kinder mit “Hello Mzungu” oder “Bye Bye Mzungu” was soviel wie Weißling bedeutet und mit dem Begriff Neger verglichen werden kann. Zehn Grundschüler fingen an mich zu verfolgen und kämpfen untereinander darum, wer direkt hinter mir gehen darf. Niedlich! Die Kinder stolzierten mit dem Weißling und zeigten den anderen Kindern, die sich entlang der Straße aufhielten, dass sie nun einen weißen Freund hatten.
Die Kinder wirkten die ganze Zeit etwas ungeduldig. Etwas später merkte ich warum sie sich so verhalten haben. Sie wollten die ganze Zeit meine Hand berühren, trauten sich aber nicht. Nachdem der kleine Akim mir das deutlich gemacht hatte, nahm ich ihn an die Hand. Sofort trauten sich dann die restlichen 9. Mit fünf Kindern auf beiden Seiten ging ich etwas eingeengt weiter meinen Weg. Die Kinder waren so neugierig, dass sie meine Hände, Arme und die Behaarung sehr genau inspizierten, weil weiße Haut für sie etwas neues war.
Im Fischerdorf angekommen überwältigte mich zunächst ein undefinierbarer Geruch. Direkt am Eingang war eine Art Markt für Möbel, Spielsachen und diverse Kleinigkeiten. Direkt dahinter fing der eigentliche Fischmarkt an. Ich sah wie die ersten Fischer mit ihren Booten zurückkamen und ihren Fang des Tages an die Händler verkauften. So langsam wurde ich ganz schön hungrig. Ich begab mich in die engen Gassen, wo die Verkäuferinnen gebratenen Fisch verkauften. Ich stellte schnell fest, dass alle fast dasselbe verkauften, und zwar Fisch und Kartoffelecken.
Auch hier musste ich verhandeln. Von 4000 UGX runter auf 2000 UGX. Ich merkte, dass mir das Verhandeln echt gefehlt hatte. Sogar die Cola, die ich anschließend als Erfrischung brauchte musste runtergehandelt werden.
Nach dem Essen stieg ich auf einen etwas außerhalb liegenden Hügel, um das ganze von der Ferne beobachten zu können. Oben angekommen begegnete ich den beiden Fischern Sim und Sali. Sie erzählten mir etwas über die Fischerei hier im Dorf. Sie sagten mir, dass sie jeden Tag um 6 Uhr morgens rausfahren und gegen 14 Uhr wieder zurückkommen. Hier im Victoriasee existieren drei Fischsorten Gege, Puta und Nsuma. Die ersten beiden sind die günstigsten, die einem Fischer nur 2000 UGX pro Stück einbringen. Der Nsuma dagegen das Doppelte.
Nach einer Weile bot mir Sim Blätter an, die er die ganze Zeit verzehrte. Laut Sim isst man diese Blätter, die Mra oder Mayrunji genannt werden, üblicherweise nach dem Essen. Sie sollen gut für die Verdauung sein. Mehr als 3-4 Blätter konnte ich nicht essen, weil diese für meinen Geschmack extrem bitter waren.
Um ca. 16 Uhr bedankte ich mich für die nette Unterhaltung und verabschiedete mich Richtung Ausgang. Den Rückweg wollte ich nicht zu Fuß zurücklegen, da meine Füße einfach nicht mehr wollten. Der Bodaboda Fahrer, den ich ansprach wollte von mir 10000 UGX haben, was natürlich zu teuer war. Ich drückte den Preis bis auf 4000 UGX runter. Zögerlich schlug der Fahrer ein und fuhr mich bis zu meiner Unterkunft in Entebbe City.
Den restlichen Abend verbrachte ich mit Ting und Günther. Beide verließen am Abend die Unterkunft Richtung Flughafen. Während ich diese Zeilen schreibe, genieße ich die Orangen und Passionsfrüchte, die ich gestern auf dem Markt gekauft habe.
Mit dem heutigen Tag endet mein Aufenthalt in Entebbe. Morgen früh werde ich meine Reise nach Kampala, in die Hauptstadt von Uganda, fortsetzen.
Ich bin hier: 0 17.08 N 32 34.077 O
Ee anlat bakalım neler yapacaksın oralarda.. Hangi kütürlerle, hangi tarihlerle tanıșacaksın? Bol resimli bir facebook serisi bekliyorum senden 😉
Ve.. Sana harika bir tatil diliyorum!
“Jesus” güzeldi. Bilinçaltı ne ile dolu anlaşılıyor.
Wow, schon viel erlebt in der kurzen Zeit; vorallem die Kinder sind witzig 😉 Die Leute scheinen dort alle sehr nett zu sein 🙂
Kommt man als Vegetarier in Uganda weit?
Hallo Claas, ja die ersten Tage waren sehr ereignisreich. Bis jetzt waren alle Menschen super nett. Bin gespannt ob es so bleibt. Als Vegetarier wirst du hier überhaupt keine Probleme haben. Hättest eine relativ große Auswahl.
Neler yaptıklarımı sayfada açıkladım.
Cok ilginc bi gezi… bi ara birlikte cikalim bu afrika gezilerine bende meraklandim
Tebrikler!
Dünyanın her bir yerini görme hayalleri kuran benim gibi birinin dikkatini bir hayli çekiyor böyle aktiviteler. Diğer Afrika yolculuğunu da bir solukta izlemiștim.. Sanırım bu da öyle olacak. Bunda, yakından tanıdığım ve iki kültürde yetișmiș “senin” büyük katkısı var tabii.
Resimler ilginç (bizim için) ve doğal… Merak uyandırıcılar. Özellikle algıladıklarını kaleme alış şeklini beğendim. Açıkçası, “off yaa kim okur șimdi bu yazıyı ve de almanca” diye iç geçirirken birden yazının tamamını okur buldum kendimi:)
Șunu mutlaka eklemek istiyorum, dünyayi merak etmen, özellikle kendine ve insanlara duyduğun bu güvenle birlikte, yașadıklarını insanlarla paylașman, seni ve dünya görüşünü tüm pozitif yanlarıyla gözler önüne güzel bir şekilde seriyor. Bunun için seni tebrik ederim. Aynı tempoya devam dileğiyle.. Kendine iyi bak!
Sağol hülya abla yazdıkların için ve tabiki yazımı beğendiğin için.
Viel Glück bei deiner weiteren Reise!
Ich werde Deinen Blog weiter verfolgen.
Gruß
Andreas
Danke Andreas. Mein Glück hat mich heute verlassen. Befinde mich gerade in der Pampa. Unser Bus hat einen Totalschaden. Kein Wasser und nichts zu essen. Und dazu ordentlich viel Sonne
Sehr cooler Blog, Ferhat. Ich werde versuchen den Blog regelmäßig zu folgen. Weiter so!
Danke Uschi! Kannst auch gerne den rss feed abonnieren. ☺
Wow super blog!!!
Wie steht es um die Unterkünfte in Uganda? Wie sind die, einfach welche zu finden, was kosten die so durchschnittlich?
Hallo Felix, danke für die nette Bemerkung. Unterkünfte waren recht einfach zu finden. Ich weiss zwar nicht was du genau machen willst aber ich mache einen Eco / Low cost Urlaub. Ich habe mir also überwiegend die günstigsten Unterkünfte gesucht und fast immer im Dorm geschlafen. Die Preise lagen zwischen 10000 und 30000 UGX.