Madagaskar: Auf den Spuren der Lemuren
Nach nun gut zwei Jahren begebe ich mich auf ein neues Abenteuer. Diesmal geht die Reise nach Madagaskar auf die viert größte Insel der Welt. Die jahrhundertelange Isolation ließ eine einzigartige Fauna und Flora erblühen, weswegen die Insel gelegentlich auch der achte Kontinent genannt wird.
Die Anreise
Mit einer Fokker 70 ging es zunächst am 31.10.16 um 18:45 Uhr nach Amsterdam. Mit nur einer Stunde war das der kürzeste Halt auf der gesamten Reise. Für meinen Geschmack zu kurz, da das Boarding des zweiten Fliegers schon begonnen hatte und der Umstieg dadurch etwas hektisch verlief.
Neue Bekanntschaft in Nairobi
Anschließend ging es mit dem nächsten Kenya-Airways-Flug KQ117, weiter nach Nairobi, der Hauptstadt von Kenia. Wäre da nicht die Visahürde, hätte ich mir gerne vor der Weiterreise einen kleinen Teil von Nairobi angeschaut.
Zu meinem Glück lernte ich hier jedoch Leonie und Oxana kennen, die ebenfalls auf dem Weg nach Madagaskar waren. Durch die nette Unterhaltung mit den beiden vergingen die 4,5 Stunden wie im Flug.
Ereignisreicher Flug nach Ivato
Mit einer Verzögerung von zwei Stunden setzte ich mit einer Embraer 190 meine Reise in Richtung Madagaskar fort. Ob es nun die Technik war oder die Unfähigkeit der Crew, kann ich nicht genau sagen, die Temperatur im Flieger schoss schlagartig in die Höhe. Sie war so unangenehm, dass ein Mann, der hinter mir saß, einen Kreislauf-Kollaps erlitt. Überforderte Crew-Mitglieder und neugierige Gaffer versuchten durch Nichtstun dem Mann zu “helfen”. Drei Ärzte waren erfreulicherweise im Flieger, die den Mann in kürzester Zeit wieder stabilisieren konnten.
Ein interessanter Anblick blieb in meinem Kopf hängen, den ich nie wieder vergessen werde. Hinter meiner Sitzreihe saß ein älterer Herr, der vermutlich um die 60 Jahre alt war. Seinem Kleidungsstil zufolge war dieser liebe Herr vom anderen Ufer. Braun gebrannt und bunt wie ein Papagei. Sein Oberteil war so knapp, dass man fast die Brustwarzen sehen konnte. Um das Gesamtbild zu vervollständigen, müsst Ihr Euch nun etwa zehn bärtige, in weiß gehüllte Muftis vorstellen, die in den Reihen neben uns saßen und mit verwirrten Blicken diesen älteren Herren anstarrten. Dieser amüsante Anblick lässt sich leider nur sehr schwer in Worte fassen.
Nach anstrengenden 19 Stunden setzte ich um 16:00 Uhr den ersten Fuß auf madagassischen Boden. Geschafft!
Ivato
Tag 1 – 01.11.16
Korruption und Chaos am Flughafen
Die Prozedur im Flughafen glich einer kleinen Tortur. Unkoordiniert stand man in einer Reihe und hoffte, dass es schon richtig sein muss. Nach Erhalt der Formulare und der Bezahlung an einem der zwei ersten Schalter ging es weiter. Für die einigen wenigen, die schon zuvor ein Visum beantragt hatten, standen etwa vier Schalter mit gelangweilten Beamten zur Verfügung. Die meisten hatten genau wie ich leider kein Visum und mussten an einem der zwei weiteren Schalter stehen. Mit ein wenig Kleingeld konnte man hier die Abarbeitung seiner Dokumente beschleunigen. Pässe, die weit hinten waren, konnten schnell nach vorne wandern. Herrlich!
Kurzerhand beschloss ich, die erste Nacht auf Madagaskar mit den beiden Mädels zu verbringen. Wir fuhren gemeinsam zum nächstgelegenen Hotel Mirandav, das wenige Minuten vom Flughafen entfernt ist.
Antananarivo
Tag 2 – 02.11.16
Mit dem Taxi-Brousse nach Tana
Morgens um etwa 9 Uhr ging es mit einem Buschtaxi auch Taxi-Brousse genannt nach Antananarivo, der Hauptstadt von Madagaskar. Mit 500 Ariary (15 Cent) und einer Fahrtzeit von etwa einer Stunde war das die beste Möglichkeit nach Tana zu kommen.
Die Unterkunft
Das Hotel Moonlight, dass ich mir zuvor rausgesucht hatte, war überfüllt und das einzige Zimmer, das noch verfügbar war, war mit 40000 Ariary (12€) deutlich über meiner Preisvorstellung. Also suchte ich in der prallen Sonne weiter und fand nach einer Weile das Hotel Lambert, dass eher meinen Vorstellungen entsprach. Das Hotel befindet sich in der Nähe vom Analakely Markt und ist über die berühmten Treppen erreichbar. Hier bekommt man ein einfaches Zimmer für 24000 Ariary. Kleine Eidechsen und andere Krabbeltierchen im Zimmer sind im Preis enthalten. Also nichts für empfindliche Uschis.
Sehenswürdigkeiten
Wovon ich abraten kann, ist das Piratenmuseum. Eine umfunktionierte Wohnung mit einfachen Plakaten, die die Geschichte der Piraten vermitteln soll, ist meiner Meinung nach zu kurz geraten und nicht sehenswert.
Sehen- und Schmeckenswert sind stattdessen die vielen kleinen madagassischen Fressbuden (Hotely oder Hotel Gasy genannt) in der Nähe vom Zoma. Wenn man nicht überempfindlich ist, kann man sich hier ganz gut den Bauch vollschlagen.
Als Nachtisch empfiehlt sich der Besuch des Analakely Markts. Dort findet man Mangos, Papayas, Bananen und andere Früchte in Hülle und Fülle.
Ich bin hier: 18 54.358 S 47 31.628 O