Coronie: Land van Melk en Honing
Auf dem Weg nach Coronie
In Saint Laurent hatte ich Richie am surinamesischen Konsulat kennengelernt. Er kam aus Rotterdam und wollte seine Familie im Distrikt Coronie besuchen. Während unseres Gesprächs erzählte ich ihm von meiner Reise und meine Begeisterung für die Tier- und Pflanzenwelt. Er schlug vor, paar Tage bei seinem Bruder zu übernachten, um das Landleben hier in Suriname besser kennenzulernen. Da ich auf so einer Reise sehr flexibel bin, passte ich meine Pläne an. Richie und ich hatten uns entschieden nach Silvester loszufahren. In der Nähe des Ambassador Hotels befand sich die Coronie Bushaltestelle. Für 40 SRD und nach einer Fahrtzeit von etwa drei Stunden kamen wir in Coronie an. Genauer gesagt in Friendship, einem Dorf, das zu der Stadt Totness gehört.
Was gibt es in Coronie?
Coronie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Engländern und Schotten gegründet. Hier entstanden zur damaligen Zeit die ersten Plantagen, auf denen afrikanische Sklaven beschäftigt wurden. Baumwolle, Zucker, Kakao, Kaffee und Kokosnüsse waren die ersten Erzeugnisse, die man aus den Plantagen beziehen konnte. In der heutigen Zeit konzentriert man sich verstärkt auf das Kokosöl. Die Surinamesen schwören auf ihr Kokosöl!
In keinem Haushalt und in keiner Imbissbude darf das flüssige Wundermittel fehlen. Man geht sogar soweit, dass man an die positive Wirkung auf die Gesundheit glaubt. Neben Kokos ist die Imkerei und die Viehzucht in der Region sehr verbreitet. Coronie wird des Öfteren auch als “Land of milk and honey” bezeichnet.
In Wensleys Paradies
Ich lernte Wensley und sein kleines Paradies kennen. Nachdem ich meine Klamotten im Gästezimmer gelassen hatte, gingen wir schon wieder raus. Der Gastgeber war so stolz auf seinen Anbau, dass wir im zickzack durch den paradiesischen Garten schlenderten. Fast an jedem Baum und an jedem Strauch gab es was köstliches zu Naschen oder zu Bewundern.
Gefühlt war das Stück Land, das Wensley sein eigenes nannte etwa zwei Hektar groß. Wensley konnte man die Freude am Eigenanbau in den Augen sehen. Selten habe ich so einen sehr fleißigen und sehr entspannt wirkenden Menschen getroffen. Wensley hatte nicht nur den grünsten Daumen weit und breit. Er war auch ein Ass in der Küche. Jeden Tag bekochte er uns mit den leckersten Gerichten. Da der Koch bei seiner Arbeit keine Unterstützung wollte, blieb mir nur das Quatschen und das Probieren der Leckereien übrig. Im Dorf Friendship entstand in der Kürze zwischen Richie, Wensley und mir eine gewisse Freundschaft.
Viele Surinamesen, dazu zählt auch der Wensley, sind Vogelliebhaber. Es ist nicht unüblich, dass ein erwachsener Mann draußen mit seinem Vogelkäfig in der Hand spazieren geht. In Paramaribo treffen sich sogar viele Vogelbesitzer an jedem Sonntag und veranstalten ein Zwitscherwettbewerb. Das nur so am Rande.
Vögel, Fische und Krabben
In Friendship, genauer gesagt an der Küste trifft man sich, um mit kleinen Netzen zu fischen. Neben den vielen Fischern kann man jugendlichen begegnen, die mit gebastelten Werkzeugen Krebse fangen. Da ich selber noch nie Krebse gefangen hatte, geschweige denn richtig Fischen war, ließ ich mich dazu begeistern daran teilzunehmen. Ein Stück Schnur mit einem Fischkopf am Ende befestigt wurde ins Wasser geschleudert. Die Schnur anschließend unter Spannung gebracht und mit viel Gefühl und sehr kurzen Zügen wieder aus dem Wasser gezogen. Sobald ein minimaler Widerstand zu spüren war, wurde das Seil samt Krebs so nah wie möglich an das Ufer gezogen. Anschließend wurde vorsichtig ein deckelförmiges Gitter hinter dem Krebs platziert, um die mögliche Flucht zu verhindern.
Neben Fischen und Krebse fangen, kann man hier wunderbar die vielen großen Vögel unter anderem den roten Ibis in seiner vollen Pracht beobachten. Wenn man Glück hat, kriegt man hier einen ganzen Schwarm leuchtendroter Ibisse vor die Linse.
Beim Bürgermeister
Meine Anwesenheit im Dorf hatte sich schnell rumgesprochen. Selbst der Bürgermeister war an meiner Reise so sehr interessiert, dass er mich zu sich einlud. Der Aufenthalt in Coronie hatte sich allemal gelohnt. Nach der Hektik in Paramaribo war Coronie mit seiner friedlichen und beruhigenden Atmosphäre genau das Richtige. Laut dem Bürgermeister soll Coronie in naher Zukunft verstärkt auf die Bedürfnisse der Touristen eingehen.
Het is prachtig hoe je dat heb gepresenteerd. Dat is ons geliefd district Coronie. Coronie heeft veel meer te bieden.
Das Administrations-Team wünscht euch eine weiterhin spannende Reise ?